Heilen durch Essen     

  

 Die ganz spezielle Ernährung für alle, die mit MS zu kämpfen haben

Es gibt nur zwei Arten von Krankheiten: Die lebensbedingten und die ernährungsbedingten. Dr. med. Max-Otto Bruker, Arzt und Ernährungspionier pflegte hinzuzufügen, dass Patienten, die lebensbedingt krank sind, also unter beruflicher Überlastung oder familiären Problemen leiden, dazu neigen, sich einer strengen Diät zu unterziehen, während die Übergewichtigen am eifrigsten zur Psychotherapie gingen, aber kein Gramm abnähmen. 

„Es ist immer am leichtesten, die Probleme zu bekämpfen, die man nicht hat. Hüten Sie sich also, auf das falsche Pferd zu setzen.“ Es gibt Beobachtungen, die davon ausgehen, dass Menschen, die in südlicheren Breiten leben, weniger Probleme mit MS haben, weil sie einen völlig anderen Vitamin-D Haushalt haben. Auf den Zusammenhang von MS und Vitamin-D bin ich innerhalb meiner Recherche zu meinem Bestseller „Vitamin-D“ gestoßen. Aber ich will auch nicht verschweigen, dass es auch Experten gibt, die diesen Zusammenhang völlig von der Hand weisen. 

Weitere große Studien lassen zumindest die Vermutung zu, dass eine konsequente Supplementation von Vitamin D viele Fälle von multipler Sklerose verhindern könnte. Geht es – wie bei den Inuit – nicht über die Sonne, so geht es über die Ernährung. Ernährungsexperten und Fitnessprofis, wie Mike Geary zählt MS zu den „Zivilisationskrankheiten“. Viele Wissenschaftler und Ärzte sehen das ganz ähnlich, auch wenn es selbst hier Gutachter gibt, die völlig anderer Meinung sind. Ich persönlich bin zu der Auffassung gelangt, dass Multiple Sklerose de facto eben doch eine Zivilisationskrankheit ist und somit also ernährungsbedingt ist. 

Im Verlauf meiner Untersuchungen und Recherchen wurde ich auf die amerikanische Ärztin Terry Wahls aufmerksam. Sie erhielt 2000 die Diagnose MS und aufgrund einer krankheitsbedingten Schwächung der Rückenmuskulatur saß sie drei Jahre später im Rollstuhl, unterzog sich einer Chemotherapie. Aber alles half nichts, die gängigen Therapien verhalfen ihr zu keiner Linderung, ihre Lebensqualität nahm ständig ab. Sie las alles, was sie in die Hände bekommen konnte, wenn es irgendeinen Zusammenhang mit MS hatte, über neue Therapieansätze, Laborversuche und Hintergründe zur Krankheit. Was auch nur in etwa Heilung oder zumindest Linderung versprechen konnte, war noch weit davon entfernt, allgemein in Medikamentenform zugängig zu sein. 2007 dann begann sie sich intensiv mit Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln auseinander zu setzen. Sie stieß dann auf FD (Functional Medicine), die „funktionelle Medizin“. 

Die Folge war, dass sie zu ihrer normalen Ernährung eine große Anzahl von zusätzlichen Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln einnahm. Was ihr zu helfen schien waren: Tierisches Omega-3-Fett, Kreatin, Q10. Vitamin B1, Vitamin B6, Vitamin B9, Vitamin B12, Jodin. 

Damit verspürte sie eine merkliche Erleichterung, eine Verlangsamung der Krankheit und es ging ihr subjektiv besser, auch wenn MS damit nicht wirklich aufgehalten oder gar geheilt wurde. Dann kam ihr der Gedanke: „Wie sähe wohl meine Ernährung aus, wenn ich statt zusätzlicher Vitamine und Spurenelemente alles direkt über die tägliche Ernährung aufnehmen würde?“ Ich gehe einmal einen Schritt weiter: „Wie sah die Ernährung unserer Vorfahren aus, bevor es MS und andere Zivilisationskrankheiten überhaupt gab?“ 

Wenn man es genau betrachtet, trifft diese Ernährungsweise zu einhundert Prozent auf die Paläo-Ernährung zu. Frau Dr. Wahls geht mittlerweile soweit, dass die hier in diesem Buch vorgeschlagene Paläo-Ernährung hilfreich ist bei folgenden ernstzunehmenden Krankheiten: Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer, Fibromyalgie, Arthritis, Chemikalien-Überempfindlichkeit, Chronisches Erschöpfungssyndrom, Aufmerksamkeits-Defizit, Panikattacken, Depressionen und andere psychische Störungen, Lupus, Diabetes und diabetischen Komplikationen, Lymphom, Borreliose und Schilddrüsen-Unterfunktion. Ich bin kein Arzt, sondern Schriftsteller, aber die Ergebnisse von Frau Dr. Wahls sind wirklich überzeugend. Schon ein Jahr, nachdem sie ihre tägliche Ernährung komplett auf Paläo umstellte sah man sie wieder eigenhändig Fahrrad fahren. Es hat also nicht nur eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufes stattgefunden, sondern ihr geht es wieder ausgezeichnet. Ein Grund mehr, für jeden Betroffenen und MS-Patienten, sich einmal gründliche Gedanken über seine tägliche Ernährung und sein Vitamin-D-Defizit zu machen. Mit dieser besonderen Ernährungsform will ich keine ausgesuchte Zielgruppe ansprechen – auch wenn sie für MS-Patienten der entscheidende Faktor zur Heilung und zu besserer Lebensqualität sein kann. Ich will auch anderen Menschen, wie stark Übergewichtigen eine höchst interessante Ernährungsalternative aufzeigen, die im Vergleich zur Fastfood- und Dosenernährung eine Menge Vorteile mit sich bringt. 

Um es gleich vorweg zu sagen, nein ich bin natürlich nicht der Erfinder dieser Diät, ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, wer sich mit diesem Titel schmücken dürfte. Die Grundlagen liegen, wie so oft, bei den Wissenschaftlern, die sich mit der Steinzeit, dem Menschen, dessen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten auseinandersetzen. Diese Forscher haben bereits 1975 so manche Frage aufgeworfen wie: ist der Mensch nun ein Fleischfresser – so die These der einen Gruppe – oder ein Allesfresser – wie wieder andere Experten meinten. Heutige Ernährungswissenschaftler und Therapeuten gehen gerne an die Ursprünge zurück – wo mit unserer Ernährung noch alles in Ordnung schien. Was aus dieser Zeit wäre heute noch realisierbar, welche Nahrungsmittel sind im Lauf der Jahrtausende dazu gekommen, und nicht mehr vom Speiseplan wegzudenken – Einfachzucker sei hier genannt, Trans-Fette oder angereichertes Weizenmehl. Was war besser an der Art und Weise, wie sich die Steinzeitmenschen ernährten, aber auch welche Folgen hatte deren Ernährung, sagen wir, auf die Lebenserwartung. 

Heute weiß man, dass alles, was wir in unseren Schnabel stecken, den Organismus am Leben erhält, Funktionen unterstützt, Leistung erst möglich macht, aber eben je nachdem auch eine arge Belastung darstellt, ja sogar mit Krankheiten in direktem Zusammenhang steht. Teilweise zeigen sich die Symptome gleich – etwa durch Brechen, Durchfall, oder Bauchweh, andere zeigen sich erst eine ganze Reihe von Jahren später, da nenne ich kardiovaskuläre Erkrankungen und Herzinfarkt z.B. Und uns allen ist bekannt, dass ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall alles andere als lebensverlängernd wirken. Wer also für sich empfindet, es wird Zeit, etwas für sich selbst, seinen gesunden Geist und Körper und sein Lebensalter zu tun, der ist ganz bestimmt mit der Paläo-Diät sehr gut beraten. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Kennenlernen dieser Ernährungsform, die schon von den Neandertalern so zu sagen mangels Alternativen gepflegt wurde. 

 

 

 

Kleine Eigenwerbung: