Top-Tipp Fibromyalgie
Basiswissen und was heute Stand der Wissenschaft ist
Bis zu 100 Krankheitszeichen
„Es ist bis heute unklar, ob es sich bei den Symptomen um eine einheitliche Krankheit handelt“, schildert Neurologe Dieter Pongratz das Problem. Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieben Ärzte die Symptome der Erkrankung zum ersten Mal. Doch erst als im Jahr 1990 die amerikanische Gesellschaft für Rheuma Kriterien für die Diagnose entwickelte, ist die Fibromyalgie als eigenständige Krankheit anerkannt und nehmen Ärzte sie wirklich ernst.
Wen wundert es daher, dass so mancher Patient mit schwer definierbaren Schmerzen behaftet von einem Arzt zum nächsten wandert, ehe nach einer schier endlosen Odyssee endlich die richtige Diagnose erstellt wird. Die Rheumatologen unterscheiden zwischen entzündlichen und degenerativen Rheumaerkrankungen (Arthrosen) sowie Weichteilrheumatismus, der Knorpel und Bindegewebe betrifft.
Fibromyalgie gehört zu einer Gruppe von Erkrankungen, die unter dem Oberbegriff Weichteilrheumatismus zusammengefasst werden. Manche Wissenschaftler widersprechen dieser Zuordnung und sehen Fibromyalgie als Krankheit, die mit rheumatischen Erkrankungen nicht vergleichbar ist. 90 Prozent der Patienten sind Frauen Rund 1,6 Millionen Deutsche leiden unter Fibromyalgie, etwa 90 Prozent davon sind weiblich. Am häufigsten erkranken Frauen zwischen 20 und 50, meist beginnt die Krankheit um das 35. Lebensjahr.
Aber auch Kinder ab vier Jahren und Senioren über 65 erkranken häufiger als die durchschnittliche Bevölkerung. Die wichtigsten Symptome der Erkrankung sind starke Schmerzen vor allem der Muskeln und der Sehnenansätze. Doch es kommen viele weitere hinzu, manche Ärzte sprechen von bis zu 100 Symptomen. Die Betroffenen nennen am häufigsten: Schlafstörungen Müdigkeit Abgeschlagenheit Morgensteifigkeit Reizdarm Angstzustände Depressionen Oft erkennen Ärzte eine Fibromyalgie zu spät, meist ist sie dann bereits chronisch.
Die Patienten haben mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen der Krankheit zu kämpfen. Bei manchen bleiben die ständigen Schmerzen erträglich, andere werden arbeitsunfähig oder sogar pflegebedürftig. Wenn Sie unter den genannten Symptomen leiden und Ihre Ärzte noch nicht in der Lage waren, eine schlüssige Diagnose zu finden, empfehle ich, dass Sie selbst einmal den Arzt auf Ihre mögliche Erkrankung an Fibromyalgie ansprechen. Das kann eventuell die Diagnosefindung beschleunigen.
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