Vom Traumfänger und von der Sonnentänzerin
Eigentlich weiß wirklich niemand so ganz genau, wie viele Sternlein am Himmel stehen … nun gut, man könnte einwenden, dass die Sterne gar nicht am Himmel ‚stehen‘ … sagen wir also besser: wie viele Sternlein am Himmel ihre Kreise ziehen.
Aber seien wir einmal ehrlich, wer hat sich nicht schon einmal gefragt, wie diese himmlische Ordnung zustande kommt. Diese vielen Sterne und alle bleiben brav an ihrem Platz? Eigentlich müsste es bei so viel Bewegung ein riesiges Durcheinander geben. Heute will ich Dich einmal mitnehmen auf eine Reise ins Universum, damit Du einen Blick hinter die Kulissen werfen kannst, denn ganz ohne Helferlein kommen auch die Sternlein nicht aus. Mache Dich also bereit, denn es geht weit hinter den sichtbaren Horizont bis hinauf auf die Milchstraße.
Die Milchstraße ist sozusagen die Schaltzentrale für alles, was am Himmel geschieht. Da gibt es eine Abteilung für die Kometen, eine andere Abteilung für Meteore, dann eine für all die Monde – ja oder hast Du geglaubt es gäbe überhaupt nur einen Mond? Frag mal, wie viele Monde allein der Jupiter hat – und noch viele Abteilungen mehr. Alles hatte seine schönste Ordnung, damit alles an seinem Platz seine Kreise ziehen konnte und nichts miteinander zusammenprallte. Es gab eine Verwaltung für die Planeten, eine andere für die Sonnen und eine recht große für die Fixsterne. Fixsterne, das sind die Sterne die für uns immer am gleichen Punkt am Himmel fix stehen, deshalb nennt man sie so.
Es gab auch einen Administrator für die Ringe, die manche Planeten, wie der Saturn mit sich führten, damit da ja nichts Durcheinander kam. Und natürlich gab es eine Zuständigkeit für die Sternschnuppen, die da oft am Nachthimmel von einer Ecke des Universums in die gegenüberliebende flogen. In der Zentrale der Milchstraße gab es keine Computer, so einen mächtigen Computer, der gleich alle Sterne und Planeten mit deren Bahnen und Bewegungen berechnen könnte, gab es im gesamten Universum nicht. Das musste alles noch im Kopf und auf dem Papier mit Bleistift und mit Rechenschieber berechnet werden.
Eigentlich war es immer der gleiche Milchstraßen-Tagesablauf, aber heute schien irgendetwas nicht zu stimmen. Die Helferlein standen alle gespannt und starrten ins weite Universum. Mit dem Finger zeigten sie nach oben und alle die dazu kamen, schauten ebenfalls in diese Richtung. Ja was gab es denn da zu sehen? Was glaubst Du wohl? Nichts! Es gab nichts zu sehen und das war gerade das Schlimme! Da hätte eigentlich Beteigeuze stehen müssen, ein Eckstern au dem Sternenbild Orion. Komischer Name wirst Du sagen, und Du hast Recht, aber bei den vielen, vielen Sternen, kann es schon schwierig werden, allen einen unterschiedlichen Namen zu geben. Es gibt ja viel mehr Sterne als es Menschen gibt und bei den Menschen heißen viele Hans, Klaus oder Monika und Melanie. Aber bei den Sternen musste für jeden einzelnen ein eigener Name her. Da wurden dann schon einmal seltene Gebilde erfunden, so auch bei Beteigeuze – und der war nun weg. Einfach nicht mehr da. Gestern soll er nach Zeugenaussagen noch brav an seinem Platz gestanden haben, heute war an dieser Stelle nur ein schwarzes gar nichts.